a a a

Aktuelles  

Freitag, 03. Mai 2024
Dienstag, 30. April 2024

Unsere 5. und 6. Klassen beim Staffeltag der Reinickendorfer Grundschulen

Staffeltage

Montag, 29. April 2024

Besuch aus Frankreich am Humboldt-Gymnasium

Frankreich Ausstausch

   

Humboldt-Gymnasium

Hatzfeldtallee 2-4 [Karte]
13509 Berlin

Tel.: 030 433 70 08

sekretariat@humboldtschule-berlin.eu
IServ-Support: admins@humboldtschule-berlin.eu

Termine zur Schulorganisation (Klausuren, Prüfungen, ...)

aktuelles Schuljahr

1. Halbjahr, 2. Halbjahr

Vorschau nächstes Schuljahr

1. Halbjahr, 2. Halbjahr

IServ Humboldt-Gymn.

Vertretungsplan - Digitales Schwarzes Brett (DSB)

WebUntis

Schulferien in Berlin

Öffnungszeiten der Bibliothek
9:15 Uhr bis 9:30 Uhr
10:30 Uhr bis 10:45 Uhr
12:00 Uhr bis 12:30 Uhr

Universität und Schule

Humboldt-Lectures in der Aula

"Die Hand hat gedacht"

Prof. Dr. Horst Bredekamp (Humboldt-Universität, Berlin) hielt am 25. Januar 2008 vor Schülerinnen und Schülern der Sek. II sowie interessierten Kollegen und Gästen einen Vortrag mit dem Thema "Galilei und die Schmerzen der Augen".

Prof. Dr. Horst Bredekamp, international renommierter Vertreter des Fachgebiets Bildwissenschaften, Professor für Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität, Berlin hielt am 25.1.2008 vormittags, während der Schulzeit einen Vortrag in der mit Oberstufenschülern und einigen Kollegen voll besetzten Aula der Humboldtschule. Leistungskurse verschiedener Unterrichtsfächer (Kunst, Deutsch, Biologie, Chemie..) hatten sich auf unterschiedliche Art, z.B. durch Lektüre von Texten und Interviews von H.Bredekamp auf die Lesung vorbereitet.

So war zunächst eine gewisse Enttäuschung verständlich, weil Prof. Bredekamp sich nur auf seine neueste Publikation über Galileo Galilei den Künstler bezog. In seinem ca. 50 minütigen Vortrag über "Galilei und die Schmerzen der Augen" entwarf er ein spannendes historisches Bild von Galilei als Zeichner und bewertete das Zeichnen als einen Erkenntnisvorgang. Belegt wurden die Aussagen durch zahlreiche Abbildungen von Galileis Sonnenfleckenzeichnungen. Hierbei wurde durchaus anschaulich, dass Sehen und Zeichnen Grundlagen der Erkenntnis sind. Nebenbei wurde auch der hohe ästhetische Wert von Galileis Zeichnungen anschaulich, die in einer "wabernden Aquarelltechnik" ausgeführt sind.

Nach einer Pause gab es Gelegenheit zu Fragen an den Bildwissenschaftler. Etwa die Hälfte der Schüler war geblieben und hätte sicherlich noch weiter Auskunft erbeten, wenn Herr Dr. Paland nicht nach angemessener Zeit der Veranstaltung ein Ende und Herrn Prof. Bredekamp etwas Ruhe gegönnt hätte. Denn die zahlreichen Fragen der Schüler wurden ausführlich, wissenschaftlich präzise und fachsprachlich dennoch verständlich beantwortet. Es wurde klar, dass die Visualisierung zu einem alle Bereiche durchdringenden Mittel der Kommunikation und des Denkens geworden ist und auf eine unvorbereitete Gesellschaft trifft. In seinen Texten verwendet Horst Bredekamp den Begriff "Anikonismus", gemeint ist eine Art visueller Analphabetismus. Eine Schulung des Sehvermögens ist nötig.

Der Stellenwert des Zeichnens, also des Arbeitens mit der Hand ("die Hand zeichnet, der Körper nimmt unmittelbar am Denkprozess teil") wurde als eine Form des bewussten Umgangs mit Bildern hierbei nochmals deutlich. Bredekamp betonte, man könne der Menge an Bildern ("einen Poller in die Bilderflut schlagen") nur etwas entgegensetzen indem man alle visuellen Phänomene ernst nimmt, das Spezifische von Bildern durch verbale Beschreibung der Form und durch Zeichnen erfasst. Dieser hochkemplexe Vorgang benötigt Zeit und Geduld, denn im Gegensatz zur schnellen und emotionalen Wirkung von Bildern benötigt ihre Entschlüsselung Erfahrung und eine Auseinandersetzung mit dem - auch historischen - Bildschatz der Welt.

Johannes Neuhann

Universität und Schule

Humboldt-Lectures in der Aula

"Schokolade - ein chemischer Sinnesrausch"

In der 14. Humboldt-Lecture in der alten Aula des Humboldt-Gymnasiums sprach am 15. Dezember 2008 Prof. Dr. Klaus Roth von der Freien Universität in Berlin über "Schokolade - ein chemischer Sinnesrausch".

Klaus Roth kommt aus der analytischen Chemie und hat am Londoner Institute for Medical Research und an der University of California in San Francisco an der Fortentwicklung der Kernspintomografie gearbeitet. Er leitete 1991 bis 1999 die Dahlem Konferenzen, die Spitzenforscher aus aller Welt und den verschiedensten Disziplinen miteinander ins Gespräch bringen und engagiert sich in der Lehrerausbildung, denn ihm scheint in der Schule "oft etwas falsch zu laufen" ("Die Zeit" 13 vom 19.3.2008 Seite 35, ZEIT ONLINE). Es geht Klaus Roth darum den verbreiteten Vorurteilen gegenüber der Chemie (Umweltverschmutzung, Krankheit und Gift) entgegenzutreten und die Vorzüge der Chemie sichtbar zu machen. Diese Humboldt-Lecture wurde uns von der Kollegin Julia Wagner vermittelt.

Die entscheidende und faszinierende Qualität seines Vortrags über Schokolade besteht in der lustvollen sinnlichen Unmittelbarkeit, dem reichen kulturhistorischen Kontext und der detaillierten Beschreibung der Genese der Verarbeitungstechnik von Schokolade. Die Humboldt-Lecture behandelt im Allgemeinen keine Gegenstände, die man während des Vortrags in den Mund stecken, lutschen, schmecken, genießen und verschlucken kann. Dieser Zugang zum Vortrag ist wohl einer der körperlich-sinnlichsten, der sich denken lässt. Er evoziert durch seine Konnotationen erotische Assoziationen, die von der Kulturhistorie widergespiegelt werden. Seit die spanischen Seefahrer 1528 die Kakaobohne aus Amerika (Azteken) nach Europa gebracht haben, haftet der Schokolade der Ruf des Aphrodisiakums an, der sich im Lichte der Wissenschaft leider als Legende entpuppt. Im Übrigen schmeckte diese ursprünglich ungesüßte Schokolade Philipp II. nicht und konnte sich deshalb am spanischen Hof anfänglich nicht durchsetzen. Aber weil Schokolade teuer und ihre Zubereitung mühsam war, konnte sie als Distinktionsmerkmal der reichen Oberschicht eine soziale Funktion in der europäischen Barock- und Rokokogesellschaft erfüllen. Durch eine verbesserte technische Verarbeitung der Schokolade wurde der Genuss preiswerter und einfacher: 1828 gelang Coenraad Johannes van Houten mittels Druck die Trennung von Kakaopulver und Kakaobutter und Rodolphe Lindt führte 1879 das Conchieren ein. Damit war der Weg frei für unsere moderne und preiswerte Tafel Schokolade, den demokratischen Genuss. Wer an den Genüssen interessiert ist, dem sei Klaus Roth: Chemische Delikatessen, Wiley VCH-Verlag, 2007 und Wolfgang Schivelbusch: Das Paradies, der Geschmack und die Vernunft, Hanser, 1980 empfohlen.

Dr. Harald Paland

Universität und Schule

Humboldt-Lectures in der Aula

"Sugars in Biology and Medicine"

In der 13. Humboldt-Lecture in der alten Aula des Humboldt-Gymnasiums sprach am 8. Oktober 2008 Prof. Dr. Klaus Rajewsky von der Harvard Medical School in Boston (USA) über das Thema "Als Immunologe und Mausgenetiker in Köln und Boston"

Klaus Rajewsky studierte in Frankfurt und München Medizin. Er forschte am Institut Pasteur in Paris und am Institut für Genetik in Köln. Von 1970 bis 2001 war er Professor für Molekulargenetik der Universität zu Köln. Nach seiner Emeritierung wechselte er an die Harvard Medical School in Boston.

Klaus Rajewsky hat zur Entwicklung von Mutanten der Maus beigetragen. In solchen Mutanten wird ein bestimmtes Gen mithilfe positiver und negativer Selektionsmarker ausgeschaltet ("knock-out"), so dass die Funktion des Gens in den verschiedenen Geweben des Körpers deutlich wird. Es konnten mehr als 1000 Mäusestämme mit vorherbestimmten genetischen Defekten erzeugt werden, die als Modelle von Krankheiten wie Krebs oder Diabetes dienen können. Rajewsky benutzt diese Tiermodelle in der Leukämieforschung (Hodgkin-Lymphom) und um die Entwicklung der B-Lymphozyten zu untersuchen. 1998 gründete er zusammen mit Christiane Nüsslein-Volhard das Pharma-Unternehmen "Artemis Pharmaceuticals". Klaus Rajewsky ist weltweit einer der angesehensten und einflussreichsten Wissenschaftler seines Fachs. Die Goethe-Universität in Frankfurt verlieh ihm 2004 die Ehrendoktorwürde und er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet (u.a.: 1996 Robert-Koch-Preis, 1996 Max-Planck-Preis, 2008 Emil von Behring- Preis, 2008 Ernst-Schering-Preis). Wir danken der Schering-Stiftung, die diese Humboldt-Lecture ermöglicht hat, für ihre freundliche Unterstützung. Wir freuen uns, dass wir den neuen Vorstand der Schering-Stiftung, Herrn Dr. Carsten Klein, zur Humboldt-Lecture bei uns begrüßen durften.

Die eigentliche Pointe in diesem Heldenleben eines deutschen Intellektuellen kam im Jahre 2001 als Klaus Rajewsky die Altersgrenze erreichte und den deutschem Beamtenreglement zufolge aus der aktiven Forschung ausscheiden sollte, wozu er keinerlei Lust verspürte. Was hier einander gegenüber steht, ist einerseits der Geist der Forschung und andererseits die Verwaltungsverfügung. Es ist dies im Grunde der Widerspruch von Logos (abstraktem Denken) und Mythos (konkreter Erzählung). Der antike Mythos war die Erzählung dessen, was in mustergültiger und vorbildhafter Weise der Fall war und den Menschen Orientierung in den Wechselfällen des Lebens bieten sollte. Gleichwie der antike Mythos ist die moderne Dienstanweisung keine abstrakte Erkenntnis, sondern ein Orientierungswissen, denn sie erzählt ebenfalls eine konkrete Geschichte, die sich aber im Gegensatz zum antiken Mythos in der Zukunft vollziehen soll. Eine solche Verwaltungsverfügung ist der säkularisierte Mythos in der Moderne und damit gleichsam die Rache des vorwissenschaftlichen Bewusstseins am Geist der modernen Wissenschaft, der seine Gültigkeit aus dem Abstraktionsgrad seiner Aussagen ableitet. Das kleine Karo des deutschen Beamten wirkt an Harvard vermutlich heiter. Klaus Rajewsky arbeitet seit 2001 mit einem unbefristeten Vertrag in Boston und mit weltweit anerkannten Erfolgen weiter.

Dr. Harald Paland

Universität und Schule

Humboldt-Lectures in der Aula

"Stammzellen, Reprogrammieren, geklonte Menschen? die Medizin der Zukunft?"

In der 15. Humboldt-Lecture in unserer alten Aula sprach Prof. Dr. Rudolf Jänisch vom Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, USA über "Stammzellen, Reprogrammieren, geklonte Menschen ? die Medizin der Zukunft?".

Rudolf Jänisch studierte in München Medizin und arbeitete dort nach seiner Promotion am Max-Planck-Institut für Biochemie. Er forschte in der Folge an der Princeton University und am Salk-Institut in Kalifornien. Von 1977 bis 1984 leitete er die Abteilung für Tumorvirologie des Heinrich-Pette-Instituts für Experimentelle Virologie und Immunologie an der Universität Hamburg. 1984 folgte er einem Ruf an das Whitehead-Institut für biomedizinische Forschung. Rudolf Jänisch ist einer der einflussreichsten Wissenschaftler seines Fachs, er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet (z.B.: 1996 Boehringer Mannheim Molecular Bioanalytics Prize, 2001 First Peter Gruber Foundation Award in Genetics, 2002 Robert Koch Prize for Excellence in Scientific Achievement, 2009 Ernst Schering Preis) und ist Mitglied namhafter wissenschaftlicher Gesellschaften.

Rudolf Jänisch arbeitet über die Genetik der Maus und leistete wesentliche Beiträge zum Verständnis der Reprogrammierung. Bei diesem Prozess werden die epigenetischen Markierungen auf dem Erbmaterial der "alten" Hautzellen erneuert und die chemischen Veränderungen am Verpackungsmaterial des Erbguts exakt so rückgängig gemacht, dass das Ergebnis molekularbiologisch und morphologisch embryonalen Stammzellen gleicht. Es war hier besonders wichtig aus dem Gemisch unterschiedlich gut reprogrammierter Zellen genau die Zellen herauszufiltrieren, deren Pluripotenz sich als besonders stabil erwiesen hat. Auf diese Weise können induzierte pluripotente Stammzellen erzeugt wurden, die pluripotenten embryonale Stammzellen sehr ähnlich sind, aber nicht aus Embryonen stammen.

Die deutsche Stammzellforschung wird durch die gesetzlichen Vorgaben behindert. Auch in den Vereinigten Staaten ist die Stammzellforschung umstritten, aber weil dort kein vergleichbares Gesetz erlassen wurde, kann die amerikanische Forschung mit Hilfe privater Gelder machen, was sinnvoll ist. In Deutschland ist das verboten. Es war uns deshalb eine besondere Freude Rudolf Jänisch zu Gast zu haben, weil wir der Schülerschaft unserer Schule auf diese Weise einen Einblick in brillante Spitzenforschung auf internationalem Niveau geben können, wie sie in Deutschland derzeit kaum möglich ist. Das Humboldt-Gymnasium dankt der Schering-Stiftung und ihren Vorstand, Herrn Dr. Klein, ganz herzlich für ihre freundliche Unterstützung.

Dr. Harald Paland

Universität und Schule

Humboldt-Lectures in der Aula

Handys in der Schule - Aber wie funktioniert das?

Was stellt sich eigentlich der Durchschnittsbürger unter einem "Informatiker" vor? Prof. Schiller aus dem Fachbereich Informatik der Freien Universität Berlin beantwortete diese am Eingang seines Vortrags aufgestellte Frage mit einem Schmunzeln: Normalerweise denke man da vielleicht an bärtige, bebrillte Freaks vor Rechnern, die ganz toll Mathe können. Es gibt sicher Menschen in der Informatik, die dieses Klischee befriedigen, doch mit Informatik beschäftigen sich auch ganz normale Leute wie Psychologen, Grafiker oder Physiker. Um dies zu zeigen beschäftigte sich sein im Rahmen der Humboldt Lectures gehaltener Vortrag mit einem inzwischen ganz normalen, alltäglichen Gegenstand: dem Mobiltelefon.

Um aufzuzeigen, wie viel Informatik hinter solch einem Alltagsgegenstand steckt, führte uns Prof. Schiller gewandt und mit viel Witz auf eine Reise durch die Welt des mobilen Telefonierens. Ein Handy selbst, so begann er, stelle dabei nur den kleinsten Teil eines weltumspannenden Netzwerkes dar, welches Telefonate zu jeder Zeit an (fast) jedem Ort ermöglicht. Dabei ist auch das Handy inzwischen nicht mehr nur ein Kommunikationsgerät, sondern ein kompletter Rechner mit der Leistung eines fünf Jahre alten PCs. Im Zuge dieser Entwicklung muss man sich daher auch um den Energieverbrauch des im Handy arbeitenden Prozessors Gedanken machen, damit der Akku nicht nur zwei Stunden durchhält. Noch wichtiger als die Hardware ist die Benutzerschnittstelle - das "Menü" - welche dem Besitzer des Mobiltelefons nicht nur ein Telefonbuch bieten sollte. Laut Prof. Schiller wird es auch nicht mehr lange dauern, bis grafikintensive Spiele auf Handys zu finden sind - oder vielleicht 3D-Displays. Der Markt dafür vergrößert sich jedenfalls täglich und will bedient werden.

Doch ohne die nötige Infrastruktur funktioniert kein Handy. Kompliziert wird es bereits bei den Funkantennen, die so aufgestellt sein müssen, dass ein optimaler Empfang in jeder Gegend möglich wird. Prof. Schiller äußerte sich gespielt verärgert darüber, dass sich die im Handyfunk verwendeten Mikrowellenstrahlen in Bezug auf Gebäude, Berge oder Wälder wie Lichtstrahlen verhielten und damit Gegenstand derselben physikalischen Effekte wie Licht wären: Brechung, Reflexion, Streuung usw. Berechnen ließe sich daher eine optimale Platzierung von Antennen nur mit hochkomplexen mathematischen Modellen, gigantischen Rechneranlagen und - natürlich - viel Informatik. Warum man sich auch nicht ärgern sollte, wenn auf dem Dach des eigenen Hauses eine neue Antenne aufgestellt werden sollte, erklärte Prof. Schiller so: "Die Antennen funktionieren nach dem Leuchtturm-Prinzip, strahlen also nach schräg unten ab. Wenn Sie direkt unter der Antenne sitzen kriegen Sie also die Miete vom Provider und Ihr Nachbar kriegt die Strahlendosis." Ungünstig gestaltet sich auch die Wirkung von Mikrowellenstrahlen auf Wasser - Sie werden den Effekt in Ihrem heimischen Mikrowellenherd nachvollziehen können. "Wenn es also regnet", so Prof. Schiller, "dann heizt die Sendestation den Regen auf und am Handy kommt keine Energie mehr an."

Darüber hinaus möchte man auch erreichen, dass möglichst viele Handys gleichzeitig Telefonate über einen bestimmten Sendemast abwickeln können. Prof. Schiller verglich dies mit einer Party, auf der viele Personen versuchen, sich gleichzeitig miteinander zu unterhalten. Das funktioniere ausgezeichnet, wenn die Gäste möglichst viele verschiedene Sprachen sprächen. Diese Gegebenheit wendet man auch beim Handyfunk an: Eine zufällig gewählte Chiffrierung (abgekürzt CDMA) der Daten ermöglicht es vielen Geräten, gleichzeitig mit dem Sendemast Daten auszutauschen. Um eine solche Chiffrierung anwenden zu können benötigt man orthogonale Vektoren und das innere Produkt - Mathematik in Reinform, nicht nur ein Genuss für Informatiker!

Natürlich gibt es in der Mobilfunktechnik noch jede Menge ungelöster Probleme, die nicht nur Informatikern Kopfzerbrechen bereiten. Prof. Schiller nannte hier zum Beispiel die Lichtgeschwindigkeit, die viel zu langsam sei: "Da müssen wir was dran machen." Nur schneller zu werden reicht allerdings nicht - auch die Anwendungen auf dem Handy müssen dahingehend weiterentwickelt werden, dass sie dich dynamisch an gerade verfügbaren Datenraten anpassen. In nicht allzu ferner Zukunft kann es beispielsweise möglich sein, dass ein Handy unterwegs nicht nur das GPRS- oder UMTS-Funknetz nutzt, sondern auch den WLAN-Hotspot eines Cafés oder die Bluetooth-Verbindung eines anderen Handys. "Also", schloss Prof. Schiller, "es bleibt noch viel Arbeit für Informatiker, Psychologen, Physiker und so weiter."

Zum Ende das Vortrags gab Prof. Schiller den Schülern die Möglichkeit, Fragen an ihn zu richten. Eine Schülerin hakte noch einmal genau nach, wie gefährlich die Strahlung einer Funkantenne nun wirklich sei. Prof. Schiller riet ihr, eine solche Antenne auf dem Dach nicht zu "umarmen, sie können Vögel damit braten!" Dennoch verteile sich die aus der Antenne abgestrahlte Energie auf ein so großes Volumen, dass ein am Ohr gehaltenes Handy eine wesentlich stärkere Strahlendosis abgebe (ca. ein viertel Watt). Die Schülerin war's offenbar zufrieden.

Lars Pelz

Universität und Schule

Humboldt-Lectures in der Aula

"Identification of a molecule that revolutionised treatment of disabling arthritis"

Sir Marc und Sir Ravinder besuchen am Mittwoch, dem 29. September 2010, das Humboldt-Gymnasium und halten um 10.00 Uhr in unserer alten Aula einen Vortrag in englischer Sprache über:

Identification of a molecule that revolutionised treatment of disabling arthritis

Sir Marc Feldmann und Sir Ravinder Maini lehren Zelluläre Immunologie an der Universität London und leiten das Kennedy-Institut für Rheumatologie der Medizinischen Fakultät des Imperial College in London,UK. Sie haben wesentliche Zusammenhänge der Immunreaktion und die Bedeutung pro-inflammatorischer Zytokine aufgeklärt. Sie waren an der Entwicklung wirksamer Medikamente gegen rheumatoide Arthritis, Psoriasis-Arthritis, Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew), Morbus Crohn und Colitis ulcerosa beteiligt. Sie wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und erhielten zuletzt den Ernst-Schering-Preis 2010

Der Vortrag richtet sich an Schüler der Leistungskurse der Biologie und der Chemie sowie die interessierten Kollegen. Nach dem Vortrag geben Sir Marc und Sir Ravinder interessierten Schülern und Kollegen in der Aula Gelegenheit zu einer Diskussion.

Dieser Vortrag wurde uns von der Schering-Stiftung vermittelt.

Das Humboldt-Gymnasium dankt der Schering-Stiftung für ihre freundliche Unterstützung.