Mirna Funk liest aus „Winternähe“

Humboldt-Literaturtage

Lesung am 16.11.2015, 9.30 Uhr

Mirna Funk
Winternähe

Lola ist die Tochter eines deutschen Juden, dessen Eltern, nachdem sie den Holocaust im fernen Palästina überlebt hatten, als Kommunisten in die DDR gezogen sind. Ihr Vater, abgebrochener Medizinstudent und egozentrischer Möchtegernrebell, begeht als junger Mann Republikflucht, und nachdem auch die Mutter das Land verlassen hat, wächst Lola bei den jüdischen Großeltern auf. Im Sommer 2014 reist sie nach Tel Aviv, wo gerade Krieg herrscht. Sie besucht ihren Großvater und ihren Geliebten, Shlomo, der vom Soldaten zum Linksradikalen wurde und seine wahre Geschichte vor ihr verbirgt.

Mirna Funk wurde 1981 in Ostberlin geboren und studierte Philosophie sowie Geschichte an der Humboldt-Universität. Sie arbeitet als freie Journalistin und Autorin und lebt in Berlin und Tel Aviv. Im Sommer 2014 berichtete sie für das Magazin „Interview“ aus Israel und von ihrem dortigen Leben im Ausnahmezustand. 2015 erschien ihr Debütroman „Winternähe“, für den sie mit dem Uwe-Johnson-Förderpreis 2015 für das beste deutschsprachige Debüt ausgezeichnet wurde.