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„Verkehrte Welt“ -
Szenencollage des Grundkurses Darstellendes Spiel Q2 am Humboldt Gymnasium 2021

Im zweiten Semester der Oberstufe, der Q2, ist es gewissermaßen Tradition, bzw. auch Anspruch eines DS-Kurses an unserer Schule, ein Stück auf die Beine zu stellen. Dies bedeutet also zunächst entweder ein Stück zu wählen oder selber innerhalb des Kurses eines zu entwickeln. In den vorherigen Jahren waren die Projekte im Bereich Theater bereits oft sehr erfolgreich, sowie vielfältig, mit einer Menge positivem Feedback von sowohl Zuschauern als auch Spielenden und anders Involvierten gewesen.


Für uns als Kurs, unterrichtet von Herrn Otto, war es, den Umständen geschuldet, jedoch leider nicht wie in anderen Jahren zuvor. Wir hatten von Januar 2021, dem Beginn unseres zweiten Semesters, starke Beschränkungen durch Covid-19 und somit vor allem den Lockdown als ständigen Begleiter. Dies hielt uns jedoch nicht davon ab, die Zeit des Online Lernens für die Konzeption unseres Stückes zu nutzen. Wobei zunächst die Frage aufkam, ob wir uns mit der Umsetzung eines bereits existierenden Stückes oder mit der Entwicklung einer “eigenen” Szene befassen. Wir entschieden uns, aufgrund der Kursgröße und dem Wunsch vieler, sich kreativ mit in das Stück einzubringen, eine Szenencollage zu erstellen. Unabhängig von dem Format der Szenencollage, galt es noch ein Thema für diese zu finden, mit dem sich der Kurs identifizieren konnte. Dabei sollte dieses zwar das Stück in eine bestimmte Richtung lenken, musste den einzelnen Gruppen jedoch genug Raum für Interpretation lassen. Nach längeren Überlegungen kamen wir zu dem Thema “Verkehrte Welt” und entwickelten in den Gruppen darauf basierend Szenen zu den Unterthemen „Stress“, „Ausgrenzung“, „Erwartungen“ und „Druck“. Diese Themenbereiche wurden von den einzelnen Gruppen sehr unterschiedlich behandelt. Ob tendenziell sehr abstrakt und reduziert oder doch eher naturalistisch und mit Bühnenbild und Kostüm war hierbei egal. Bei den Endprodukten ließ sich somit der großer Spielraum an Möglichkeiten und eine Vielfalt in der Umsetzung erkennen. Die verschiedenen negativen Aspekte unseres gesellschaftlichen Lebens haben wir versucht möglichst überspitzt und problematisierend darzustellen, um auf die alltäglichen Belastungen, unter denen viele unserer Mitmenschen leiden, aufmerksam zu machen. So wurden beispielsweise ein eskalierender Konflikt in einem Fahrstuhl, eine streitige Szene unter Blinden in einem Park, die drastischen Probleme einer Jugendlichen mit modernen Schönheitsidealen oder auch der schwere Weg des Erwachsenwerdens als solches in den vier Szenen dargestellt.


Aufgrund der Lockdown-Monate am Anfang des Jahres fiel das praktische Üben der Szenen erstmal weg. Deshalb war leider alles anfangs sehr theoretisch. Wir trafen uns mehrmals die Woche online in unseren Gruppen, um das grobe Konzept der Szenen zu entwerfen.
Als dann klar wurde, dass wir bald wieder in den Präsenzunterricht zurückgehen würden, stieg die Hoffnung, dass wir das Stück doch noch irgendwie aufführen könnten.
Da es Tradition der DS Kurse ist, vor den Sommerferien und den endgültigen Aufführungen eine Probenwoche durchzuführen, freuten wir uns noch mehr, dass der Präsenzunterricht wieder erlaubt war. So konnten wir nämlich die vielen Wochen des fehlenden praktischen Übens wieder so gut es ging aufholen. Es war eine sehr schöne und besondere Woche, da, aufgrund von Studientagen, wir die Einzigen in der Schule waren und somit eine ruhige Stimmung herrschte. Wir trafen uns schon früh morgens und übten den ganzen Tag über an den Szenen, sodass wir oft erst Abends wieder nach Hause kamen. Die Arbeit hat sich ausgezahlt, denn am Ende standen wir zufrieden mit coolen, individuell ausgearbeiteten Szenen da.
Aufgrund von Corona waren wir uns von Anfang an nicht sicher, ob eine Aufführung vor Publikum überhaupt möglich sei, weshalb Herr Otto die Idee einbrachte, unsere Szenencollage zu verfilmen. Gesagt getan, kam es dazu, dass wir im Anschluss an die Probenwoche alle Szenen verfilmten. Da sich die Hygienekonzepte wöchentlich änderten und es in der Woche vor den Sommerferien doch erlaubt war eine Veranstaltung mit über 100 Leuten zu machen, überlegte sich der Kurs kurzerhand ein “Screening” des entstandenen Films abzuhalten. Hierfür luden wir Freunde, Familie und Interessierte in die Aula ein, um dort unseren DS Film auf großer Leinwand zum ersten mal zu zeigen. Das war natürlich eine andere Erfahrung, als wenn wir die Szenencollage richtig aufgeführt hätten, jedoch schien es die bestmögliche Lösung zu sein.


Im Anschluss gab es noch eine Abschlussfeier auf dem Hof des Grünen Hauses, mit großem Buffet und Musik. Der Tag war ein voller Erfolg und wird uns allen wahrscheinlich lange als sehr schön in Erinnerung bleiben! Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen, die da waren, allen Lehrkräften, die uns geholfen haben, all das auf die Beine zu stellen und besonders natürlich bei Herrn Otto, ohne den das alles gar nicht erst möglich gewesen wäre!


Charlotte Lindner, Amelie Siewe, Jan Weissenborn, Benedikt Weinbörner

Hier geht’s zum Trailer: https://youtu.be/v1od64Qt7Jw

Hier geht’s zum ganzen Film: https://www.youtube.com/watch?v=qr5zro8dAEs