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„2084“

George Orwells „1984“ ist vielen als literarischer Klassiker bekannt, liegt allerdings inzwischen einige Jahre zurück, während 2084 immer näher rückt. Unter der Leitung von Frau Kamar wurde am 21. und 22. Mai 2019 unser Theaterstück „2084“ am Humboldt-Gymnasium vom Theater Grundkurs aufgeführt.

Im Mittelpunkt steht die kontroverse Thematik der staatlichen Überwachung, welches wir modernisiert und mithilfe von, im Unterricht erlernten Methoden präsentiert haben, um zum Nachdenken anzuregen. Im Buch dient ein sogenannter Televisor zur Bespitzlung des Volkes, welchen wir durch den bekannten Assistenten „Alexa“ ersetzt haben.Die Figur des Big Brothers haben wir als eine Art verehrte Gottheit übernommen, den Protagonisten Winston haben wir allerdings in vier Figuren verkörpert: Ella, Kim, Paul und Adam sind in „2084“ also diejenigen, die gegen Parteianführer O´Brien und damit gegen das System des Big Brothers vorgehen wollen. Durch ihr rebellisches Verhalten verlieren sie Punkte auf ihren Sozialkreditkonten, kontrolliert von Alexa. Auch unter den Normalbürgern, den sogenannten Proles, gibt es vereinzelt revolutionäre Stimmen, die jedoch wenig Erfolg finden. Zum Ende hin erreicht einer der treuen Normalbürger durch eine Opferungstat die 5000 Punkte auf seinem Sozialkreditkonto und enthüllt damit in der letzten Szene das Geheimnis des Systems. Das Stück endet mit der Auflösung, dass der verehrte Big Brother lediglich als Tarnung von Alexa diente, die hinter allem steckt und auf diesem Weg die Bürger belogen und ruhiggestellt hat.

Die Erarbeitung des Stückes im Grundkurs begann für uns bereits im ersten Semester mit dem Lesen der Vorlage. Auch wenn wir viele Figuren und Handlungsstränge von Orwell übernommen haben, wollten wir natürlich dennoch unsere Freiheit nutzen, Rollen hinzuzufügen, Szenen umzuschreiben und dem Stück damit eine neue, personalisierte Seite zu verleihen. Das Schreiben der 13 Szenen, aus denen das Stück letztendlich bestand,
nahm die längste Zeit in Anspruch, während der die Schüler der Dramaturgie-Gruppe arbeitsteilig die Handlung und die Dialoge erarbeiteten. Auch Bühnenbild, Kostüm und Maske sowie die Technik wurden in Arbeitsgruppen entwickelt.

Besonders unsere Probenfahrt nach Gnewikow im April hat uns in der Vorbereitung vorangebracht, verbunden mit einigen lustigen Abenden. Drei Tage haben wir intensiv geprobt und überlegt, wie wir unsere Vorstellungen umsetzen können, bis wir am letzten Tag bereits die ersten Szenen zusammensetzen konnten. Essentiell für die Fertigstellung war dann aber die Intensivprobenwoche direkt vor der Premiere, in der wir weitere sechs Tage einzelne Szenen vertieft sowie den reibungslosen Ablauf des gesamten Stückes in der Aula geprobt haben. Außerdem konnten wir dabei mit der Ton-AG zusammenarbeiten, die uns tatkräftig unterstützt haben. Materialien wurden besorgt, Bühnenbild und Kostüme gebastelt, gebaut und genäht, während der Abend der Premiere immer näher rückte.

Die Arbeit hat uns einige Nerven gekostet, Ideen wurden teils komplett verworfen aber wir hatten dennoch unfassbar viel Spaß, haben uns gegenseitig motiviert und sind als Kurs enorm zusammengewachsen. Mit Blick auf das gelungene Stück, das wir auf die Beine stellen konnten, sowie das positive Feedback, hat sich die Mühe definitiv gelohnt und wir können stolz auf uns sein.


- von Annika Puls und Johanna Bendik